Die Agenturgruppe nutzt ab sofort Bürosoftware des US-Internetkonzerns

Hamburg. Die Werbeagentur Scholz & Friends arbeitet von jetzt an mit der "Wolke", genauer gesagt mit dem sogenannten Cloud Computing. Die Anwendung Google Apps sei ab sofort die maßgebliche Kommunikations- und Bürosoftware der rund 1000 Mitarbeiter im deutschsprachigen Raum, wie die Agentur gestern mitteilte. Auch die etwa 400 Mitarbeiter in Hamburg arbeiten von nun an mit dem Google-Dienst.

Das digitale Arbeiten mit Cloud Computing ermöglicht es, jederzeit und von überall auf Programme, Datenbanken oder E-Mails zuzugreifen. Die Software ist also nicht mehr auf jedem einzelnen Gerät installiert, sondern per Internet aufrufbar. Außerdem können mehrere Personen gleichzeitig auf Daten oder Dokumente zugreifen - unabhängig davon, wo auf der Welt sie sich gerade befinden. Das kann die Zusammenarbeit vereinfachen. Ein Anbieter dieser Technologie ist der US-Internetkonzern Google, der jüngst mit der geplanten Veröffentlichung des Fotodienstes Street View für Aufregung sorgte. Hauptkonkurrent im Bereich Cloud Computing ist der weltgrößte Softwarehersteller Microsoft.

Viele Firmen erwägen Verlagerung von IT-Leistungen ins Netz

Scholz & Friends löst mit den Google-Anwendungen mehrere kleinere Systeme ab. Zum finanziellen Umfang des Großauftrags machten Scholz & Friends und Google keine Angaben. Laut Preisliste ist die Premiumversion von Google-Apps für 40 Euro pro Jahr zu haben. "Entscheidend für uns war nicht der Preis für die technische Dienstleistung. Die Ersparnis erreichen wir, indem unsere Mitarbeiter ihre Arbeitszeit effektiver nutzen können", sagte der Finanzchef der Werbeagentur, Christian Tiedemann. Google biete den Service unter deutschem Datenschutzrecht an. Die Verlagerung von IT-Dienstleistungen ins Internet wird derzeit von vielen Großunternehmen und Organisationen erwogen.