Das Konzept "Hafen finanziert Hafen" ist gescheitert. Geplant war es als eine Reform, die den Hamburger Haushalt entlasten sollte. Die Hafenverwaltung Port Authority, so die Idee, werde mit ihren Dienstleistungen und mit Hafenmieten sich und die Investitionen in die Infrastruktur künftig selbst finanzieren.

Von Beginn an gab es keinen Anhaltspunkt dafür, dass dieses schöne Konstrukt funktionieren würde. Denn die verstärkte Finanzierung hoheitlicher Aufgaben durch die Hamburger Hafenunternehmen schwächt deren Position im Wettbewerb - und damit die des Hafens insgesamt.

Notgedrungen muss die Stadt nun künftig wieder für die Hafenverwaltung bezahlen. Die aktuelle Variante, die Finanzierung der Port Authority aus Privatisierungsgewinnen der HHLA, ist ein fauler Kompromiss. Dieses Geld sollte eigentlich in den Bau neuer Kaianlagen, von Schienen und Straßen im Hafen fließen.

Um die Kehrtwende in der Hafenpolitik kommt der Senat des neuen Bürgermeisters Christoph Ahlhaus (CDU) nicht herum. Ein wirklicher Befreiungsschlag allerdings wäre erst vollbracht, wenn der Bund deutlich mehr als bislang in die Finanzierung des größten deutschen Hafens eingebunden würde. Warum soll der Stadtstaat Hamburg überwiegend allein die Mammutaufgabe stemmen, dieses immer komplexere Gebilde in Schuss zu halten? Einen Hafen, der nicht nur für den deutschen Außenhandel überragende Bedeutung hat, sondern auch als Arbeitgeber für die Nachbarländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die Sicherung dieses Hafens ist eine nationale Aufgabe. Knappe Kassen hin oder her.