Früherer Skoda-Manager in Wolfsburg verurteilt und in Italien von Justiz festgesetzt

Wolfsburg. Die italienische Justiz hat den früheren Skoda-Manager Helmuth Schuster festgesetzt. Grundlage sei ein in Indien ausgestellter internationaler Haftbefehl, sagte Staatsanwalt Daniel Facca gestern während eines Prozesses gegen den ehemaligen Personalvorstand in Wolfsburg. Laut "Braunschweiger Zeitung" werde der Manager aber lediglich festgehalten, er sei nicht verhaftet worden.

Der Ex-Manager wurde gestern zugleich bei seinem Prozess in Wolfsburg wegen Untreue und Bestechlichkeit zu zehn Monaten Haft auf Bewährung und zur Zahlung von 15 000 Euro verurteilt. Der in Indien ausgestellte Haftbefehl bezieht sich ebenfalls auf einen Teilkomplex der VW-Affäre, auf die Ansiedlung eines VW-Werks in Andhra Pradesh. Dafür soll der Ex-Manager von dem indischen Bundesstaat zwei Millionen Euro kassiert haben. Richter Alexander Wiesner hält es zudem für erwiesen, dass Schuster der Freundin des inzwischen verurteilten VW-Abteilungsleiters Klaus Gebauer eine Scheinbeschäftigung bei Skoda besorgt hatte. Auch sei klar, dass der Angeklagte auf Firmenkosten einen Sexklub in Prag besucht habe und mit seiner Freundin nach Indien flog. Wegen der VW-Affäre wurde ursprünglich gegen insgesamt 14 Beschuldigte ermittelt. Als Haupttäter wurden Ex-Betriebsratschef Klaus Volkert, der ehemalige VW-Personalvorstand Peter Hartz und Betriebsratsbetreuer Gebauer verurteilt.