Athen. Griechische Transportunternehmer haben die Proteste gegen die Liberalisierung ihrer Branche gestern mit einer Demonstration vor dem Parlamentsgebäude in Athen fortgesetzt. Rund 3000 Last- und Tankwagenbesitzer skandierten Sprüche gegen die Regierungspläne. Im Zentrum Athens kam es - wie bereits am Montag - zu einem Verkehrschaos. Auch in der Hafenstadt Thessaloniki gab es Blockaden.

Die Lastwagenbesitzer protestieren gegen ein geplantes Gesetz der sozialistischen Regierung. Dieses legt fest, dass künftig jeder Inhaber eines Lkw-Führerscheins eine Transportlizenz bekommen könnte. Viele Lkw-Fahrer sehen darin eine Enteignung, weil der Wert ihrer einst teuer bezahlten Lizenzen deutlich fallen würde. Das Gesetz soll heute vom Parlament beschlossen werden. Bereits Anfang August hatten die Lkw-Besitzer mehrere Tage gestreikt. Dabei kam es landesweit zu erheblichen Engpässen bei der Versorgung vor allem mit Treibstoff. Die Regierung beendete den Streik, indem sie Besitzer von Tank- und Lastwagen zum Dienst verpflichtete und auch Militärfahrzeuge einsetzte.