Sprockhövel. Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden greift die Gewerkschaft zum nächsten Instrument im Tarifkonflikt der Stahlindustrie. Die IG Metall ruft zu Warnstreiks auf. Von morgen an sollen die Stahlkocher bei Salzgitter und der Westfalenhütte in Dortmund für einige Stunden die Arbeit niederlegen. "Jetzt werden wir mit Warnstreiks deutlich machen, dass wir es ernst meinen mit Fairness beim Geld für Leiharbeiter, Auszubildende und Ältere", sagte der IG-Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen, Oliver Burkhard.

Die Tarifgespräche waren am Freitag ohne Annäherung auf den 29. September vertagt worden. Als größte Hürde sieht der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Stahl, Helmut Koch, die Forderung nach der Gleichstellung der 3000 Zeitarbeiter. Solange es hierzu keine Einigung gebe, würden die Arbeitgeber auch kein Angebot unterbreiten. Die IG Metall fordert für die 85 000 Beschäftigten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie sechs Prozent mehr Lohn, eine Gleichstellung der Leiharbeiter sowie kürzere Arbeitszeiten für die 5000 Beschäftigten über 60 Jahre. Die Tarife gelten unter anderem für die Beschäftigten von ThyssenKrupp, Salzgitter, ArcelorMittal und Georgsmarienhütte.