Hamburg. Gut zwei Stunden haben Beschäftigte der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in einer Betriebsversammlung am Sonntagvormittag mit dem Personalvorstand Heinz Brandt über die künftigen Arbeitsbedingungen auf dem Terminal Burchardkai diskutiert. Dabei hat der Betriebsrat einen Vorschlag zu den Arbeitszeitregelungen und zur Wochenendarbeit unterbreitet, der nun bis zum Montag kommender Woche vom Vorstand geprüft werden soll, wie HHLA-Sprecher Mark Krümpel dem Abendblatt sagte.

Pläne des Vorstands bedeuten Gehaltseinbußen auf dem Burchardkai

"Es ist ein positives Signal, dass beide Parteien aufeinander zugehen. Neben der Einigungsstelle, die vom Präsidenten des Landesarbeitsgerichts Helmut Nause geleitet wird, gibt es jetzt noch zusätzliche Gespräche", sagte Krümpel. Es herrsche eine "konstruktive, einigungswillige" Atmosphäre. Details des Vorschlags wollte der HHLA-Konzernbetriebsratsvorsitzende Arno Münster auf Anfrage nicht nennen.

In dem Streit geht es um Sparpläne der HHLA für Hamburgs größten Containerterminal. Der Vorstand will die Arbeit an den Wochenenden in die Regelarbeitszeit einbeziehen. Durch den Wegfall von Zuschlägen würde das Unternehmen Millionen Euro sparen. Gleichzeitig soll durch die gleichmäßigere Verteilung der Schichten auf die Belegschaft und eine Altersteilzeitregelung ein Überhang von 300 Stellen ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut werden. Durch die Neuregelung würden den Beschäftigten, die sich bisher freiwillig zur Wochenendarbeit bereit erklärt hatten, jedoch durchschnittlich 300 Euro Lohn entgehen.

Seit Monaten suchen auch zwei Einigungsstellen, beide unter dem Vorsitz von Helmut Nause, nach einer Lösung in dem Konflikt, nachdem das Landesarbeitsgericht zuletzt eine Beschwerde des HHLA-Betriebsrats zurückgewiesen hatte.