Hamburg gilt als Kompetenzzentrum in Europa für die Windkraft

Hamburg. Die erneuerbaren Energien werden nach Einschätzung der Commerzbank in den kommenden Jahren weltweit an Bedeutung gewinnen, nachdem die Branche in diesem Jahr wegen der Wirtschaftskrise einen Rückschlag erlebt. "Bis 2014 wird die Kapazität der weltweit installierten Windkraftanlagen um 16 Prozent zunehmen", sagte Jan-Philipp Gillmann, der bei der Bank den Bereich der regenerativen Energieerzeugung verantwortet, im Vorfeld der Husumer Messe "Wind Energy" (vom 21. September an).

Hamburg werde wegen der vielen in der Stadt ansässigen Firmen davon profitieren. "Die deutsche Industrie ist als Lieferant der Windenergieanlagen sehr gut aufgestellt. Und Hamburg ist das Kompetenzzentrum der Branche für Deutschland und auch Europa", so Gillmann, dessen Bank mit einem Volumen von jährlich zwei Milliarden Euro und einem aktuellen Kreditbestand in Höhe von vier Milliarden Euro zu den größten Kreditgebern der Branche zählt. Längst sei die Windenergie zu einem globalen Markt geworden, und deshalb bevorzugten auch Hersteller aus aller Welt deutsche Technik.

Furcht vor preiswerteren chinesischen Anbietern müsse die deutsche Windenergiebranche noch nicht haben, da die Technik sehr anspruchsvoll sei. Anders sehe es bei der Fotovoltaik aus. Hier erwartet die Commerzbank zwar bis 2014 ein weltweites Wachstum von - je nach Entwicklung der Fördervolumen - 14 bis 24 Prozent, doch Anbieter aus China verkaufen die Technik bereits um die 30 Prozent günstiger als westliche Hersteller.

Auf Initiative einer US-Gewerkschaft wurde bereits eine Dumpingpreis-Klage gegen China bei der Welthandelsorganisation WTO eingereicht. Da im weltweiten Fotovoltaikmarkt nur fünf Staaten, darunter Deutschland, für 80 Prozent der globalen Nachfrage verantwortlich sind, sei der Markt schwieriger als der für Windenergie. Strom aus Fotovoltaik ist teurer und kann derzeit nur mit hohen staatlichen Subventionen wettbewerbsfähig sein.