Athen. Aus Protest gegen die Sparpolitik der griechischen Regierung sind am Wochenende in Thessaloniki mehrere Tausend Menschen auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Es reicht - Den Preis der Krise sollen die Reichen zahlen" protestierten sie gegen Lohnkürzungen und Steuererhöhungen. Am Rande der Protestaktion kam es zu Ausschreitungen. Als sich eine Gruppe von rund 500 Autonomen aus der Demonstration herauslöste und Steine auf die Polizei warf, setzten die Beamten Schlagstöcke ein und nahmen eine Person vorübergehend fest. Auch ein 49-Jähriger, der einen Schuh in Richtung des griechischen Ministerpräsidenten geworfen hatte, wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen. Der Werfer hatte sein Ziel aber verfehlt.

Mit vorgezogenen Steuersenkungen will Griechenland krisengeschüttelte Unternehmen derweil wieder fit machen. Die Besteuerung auf einbehaltene Firmengewinne solle bereits 2011 auf 20 von 24 Prozent reduziert werden, sagte Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Sonntag. Ursprünglich war der Schritt erst für das Jahr 2014 geplant. "Wir unterstützen Unternehmen, die versuchen zu überleben, indem wir die Maßnahme vorziehen", so der Regierungschef in seiner jährlichen Wirtschaftsansprache in Thessaloniki.