Hamburg. Dem Onlinehändler Amazon steht wegen seines umstrittenen Lebensmittellieferdienstes eine juristische Auseinandersetzung bevor. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat den Internethändler abgemahnt. Auf der Onlineseite fehlten Angaben zu den Zusatzstoffen, die in den angebotenen Produkten enthalten seien, sagte der Ernährungsexperte der Organisation, Armin Valet, gestern dem Abendblatt. Verbraucher müssten in den Angebotslisten von Onlinehändlern jedoch auf Konservierungs- und Farbstoffe oder Geschmacksverstärker hingewiesen werden.

Die Verbraucherschützer hätten bei einer Untersuchung festgestellt, dass Amazon seine Produkte nicht entsprechend kennzeichne. Der weltgrößte Internethändler sei nun aufgefordert worden, "die Kennzeichnung nachzubessern", so Valet. Dazu habe der Onlinehändler nun noch knapp zwei Wochen Zeit. Sonst drohe eine Klage der Verbraucherzentrale. Die Abmahnung bezieht sich auf zwölf beispielhaft ausgewählte Produkte. So fehlt bei einer Sauce hollandaise der Hinweis auf Zusatzstoffe wie Farbstoff und Glutamat.

Amazon verkauft seit dem 1. Juli in Deutschland auch Lebensmittel und verschickt sie an seine Kunden. Die Hamburger Verbraucherschützer hatten das Angebot gleich kurz nach dem Start als wenig empfehlenswert kritisiert. Die angebotenen Artikel des täglichen Bedarfs waren demnach teuer, das Bestellverfahren umständlich und die Versandkosten hoch. Ähnlich fiel auch ein Test des Abendblatts zu dem neuen Service aus.