Mehr als 800 Gäste feiern ein rauschendes Fest. Hamburgs Bürgermeister Ahlhaus würdigt Bauunternehmer Wulff

Hamburg. Was für ein Fest. Mehr als 800 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kamen gestern in die Fischauktionshalle, um mit den diesjährigen Gewinnern des Hamburger Gründerpreises bis in den späten Abend zu feiern. Publikum, Laudatoren und Sieger schritten über einen roten Teppich - Hollywood-Stimmung an der Elbe. Zum mittlerweile neunten Mal wurde die Auszeichnung von der Hamburger Sparkasse, der Handels- und Handwerkskammer, Studio Hamburg, Hamburg 1 und dem Abendblatt vergeben.

Haspa-Chef Harald Vogelsang nannte den Preis in seiner Eröffnungsrede eine "Verbeugung vor unternehmerischem Mut und Erfindergeist" und erinnerte an die vielen großen Unternehmer der Stadt wie Ludwig Görtz und Friedrich-Wilhelm Werner, den Gründer der Modekette Bijou Brigitte.

In der Kategorie "Existenzgründer" freuten sich die gelernten Hörgeräte-Akustiker Frank Burghardt und Erik Berg (Die Hörmeister) über die Auszeichnung. Ihr Ziel sei es, "eine Lösung anzubieten und ein Produkt zu verkaufen, das die Menschen zuvor eigentlich gar nicht haben wollten und das sie dann jeden Tag tragen." Zuvor hatte der Handwerkskammer-Präsident Josef Katzer in seiner Laudatio die beiden als Vertreter einer "neuen Generation engagierter Handwerker" gelobt. Sie seien "unterwegs mit Hightechprodukten und einem großen Wissen".

In der Kategorie "Aufsteiger" setzten sich die Erfinder der Hamburger Kultbrause Fritz-Kola, Mirco Wiegert und Lorenz Hampl, bei der Gründerpreis-Jury gegen starke Konkurrenz durch. "Das Geheimnis unseres Erfolgs ist der Spaß an der Sache, sonst wäre es nichts geworden." Der Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, Claus Strunz, nannte die Idee der beiden in seiner Laudatio - mit Blick auf den übermächtigen Konkurrenten Coca-Cola -"clever, mutig und irgendwie sogar ein bisschen politisch". Er sprach von einer "Erfolgsgeschichte made in Hamburg".

Für sein Lebenswerk wurde schließlich der Bauunternehmer Karl-Otto Wulff ausgezeichnet. Er zeigte sich gerührt: "Mein Leben war die Baustelle. Ich bin im Unternehmen noch oft präsent. Es fällt mir schwer, mich davon nach fast 50 Jahren ganz zu lösen. Der eindrucksvollste Auftrag war für mich der Umbau des ältesten noch erhaltenen Hamburger Kaispeichers zum Maritimen Museum." Hamburgs Erster Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) würdigte Wulff als eine "zupackende Unternehmerpersönlichkeit mit ausgeprägter sozialer Verantwortung", die Hamburg immer treu geblieben sei.