Berlin. Auch Air Berlin berechnet den Kunden nun die umstrittene Luftverkehrssteuer. Im Laufe dieser Woche werden die streckenabhängigen Aufschläge von acht, 25 und 45 Euro für Starts ab 1. Januar 2011 in allen Buchungskanälen erhoben, teilte das Unternehmen mit. In Reservierungssystemen seien die Zuschläge für Air-Berlin-Flüge ohnehin seit Sonnabend eingerichtet worden, ohne dass die Fluglinie dazu die Initiative ergriffen habe. Der Hintergrund: Die Lufthansa erhebt die Luftverkehrsabgabe und hat als deutscher Branchenführer die Steuer bei der internationalen Luftfahrtorganisation IATA angemeldet.

Sollte die vom schwarz-gelben Bundeskabinett beschlossene Steuer im Bundestag gekippt werden, will Air Berlin den Passagieren das Geld erstatten. Dieses Verfahren sei gewählt worden, da eine nachträgliche Berechnung der Steuer sehr schwierig wäre. Die Firma beklagte die einseitige, wettbewerbsverzerrende Belastung. Am Dienstag hatten die Reiseveranstalter TUI und Thomas Cook angekündigt, die Steuer auf die Reisepreise aufzuschlagen, und zudem eine Verwaltungsgebühr von einem bis fünf Euro erhoben.