Hamburger Außenhändler verkaufen dagegen im ersten Halbjahr 7,1 Prozent mehr

Hamburg. Rückschlag für die zuletzt so erfolgsverwöhnte deutsche Exportwirtschaft: Nach einem sehr starken Vormonat verlor der Außenhandel im Juli an Fahrt, die Ausfuhren sanken im Vergleich um 1,5 Prozent. Mit einem Minus von 2,2 Prozent gingen die Einfuhren noch stärker zurück, so das Statistische Bundesamt. Die Außenhandelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 13,5 Milliarden Euro ab.

Insgesamt wurden im Juli aus Deutschland Waren im Gesamtwert von 458 Milliarden Euro ausgeführt. Vom tiefen Tal des Krisenjahrs 2009 ist die Exportindustrie weit entfernt: Auf Jahressicht kletterten die Ausfuhren im Juli um ein knappes Fünftel (18,7 Prozent), die Importe um fast ein Viertel (24,9 Prozent). "Auch wenn die Rekordwerte des Vormonats nicht erreicht werden konnten, belegen die Zahlen eine große Stabilität", sagte Außenhandelspräsident Anton Börner.

In Hamburg hingegen sind die Außenhändler zufriedener. Im ersten Halbjahr wurden Waren im Wert von 17,2 Milliarden Euro ausgeführt und damit 7,1 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum, teilte das Statistikamt Nord mit.

Größter Markt für die Hansestadt ist Frankreich vor China

Das Plus resultiere insbesondere aus dem kräftigen Exportplus von Handelsgütern wie Maschinen, Elektrotechnik und Zubehörteile für Kraftfahrzeuge. Zuletzt mussten diese Sparten ein deutliches Minus verkraften. Hamburgs bisheriger "Exportmotor" Luftfahrtindustrie lag dagegen mit neun Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert (9,1 Milliarden Euro). Wichtigster Auslandsmarkt der Hansestadt ist Frankreich mit Exporten im Wert von 5,6 Milliarden Euro, was vor allem an Kooperationen im Flugzeugbau liegt. Zweitgrößtes Exportland und damit wichtigster Markt in Fernost ist China mit Einfuhren im Wert von 1,6 Milliarden Euro. Dennoch sind dies 3,7 Prozent weniger als noch im gleichen Vorjahreszeitraum. Dagegen stiegen die Exporte nach Asien insgesamt um 29 Prozent.

Im nördlichen Nachbarbundesland Schleswig-Holstein stieg die Ausfuhr zwar mit 13,3 Prozent etwas mehr an als an der Elbe. Im Vergleich zum Gesamtexport fiel die Summe mit 8,4 Milliarden Euro allerdings deutlich niedriger aus als in Hamburg.