Hansestadt führt laut Studie das Wohlstandsranking an. Neue Länder wachsen stark

Berlin/Hamburg. Die ostdeutschen Länder haben von 2006 bis 2009 bei der wirtschaftlichen Entwicklung am meisten aufgeholt. Im am Freitag in Berlin von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der "Wirtschaftswoche" vorgestellten Bundesländerranking rangieren sie hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Dynamik auf den fünf vorderen Plätzen. Im Bestandsvergleich liegen die östlichen Länder dagegen immer noch hinten. Hamburg rangiert dort auf Rang drei, liegt bei Wohlstand und Standortqualität sogar vorn - beim Wachstum kommt es aber nur auf Rang elf.

Bayern verteidigte den ersten Platz im Bestandsranking. Dieser Index umfasst 100 Indikatoren wie die Höhe des Bruttoinlandsprodukts, Kaufkraft, die Arbeitslosenquote und Kitabetreuungsquote. Die hinter Baden-Württemberg drittplatzierte Hansestadt habe hinter Berlin den höchsten Anteil an Hochqualifizierten. Erste Plätze belegt die Elbmetropole bei Produktivität, Steuerkraft, Bruttoinlandsprodukte und verfügbarem Einkommen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner liegt bei 48 229 Euro, während es im Bundesschnitt nur 29 406 Euro sind. Auch beim verfügbaren Einkommen haben die Hamburger mit 23 602 Euro pro Nase mehr Geld zur Verfügung als der Bundesbürger mit 19 071 Euro.

Branchenmix macht Elbmetropole relativ krisenresistent

INSM-Projektleiter Jan Loleit sagte: "Was den Wohlstand und Produktivität angeht, liegt der Stadtstaat noch vor den Musterländern Bayern und Baden-Württemberg. Die Wirtschaftskrise hat natürlich die exportorientierten Branchen Hamburgs getroffen: hier insbesondere den Hafen." Die Hansestadt sei aber auch Standort für bedeutende Industrien und Dienstleister wie Airbus, Lufthansa, Beiersdorf oder Aurubis und profitiere davon ebenso wie von der Funktion als Medienstadt. "Dieser Branchenmix sorgte für eine gewisse Krisenresistenz." Minuspunkte gab es für eine recht hohe Zahl gemeldeter Straftaten mit Rang 14 im Ländervergleich und nur Platz 15 bei der Aufklärungsquote (47,7 Prozent).