Werbeagentur kempertrautmann hat mittlerweile 140 Angestellte und will weiter wachsen

Hamburg. Vor den Panoramafenstern im achten Stock des kempertrautmann-Gebäudes ragt der Turm des Rathauses in den Spätsommerhimmel, nach links blickt man auf die von der Sonne beschienene Binnenalster. Doch der Terminkalender von Geschäftsführer Michael Trautmann lässt ihm derzeit wenig Gelegenheit, diese Aussicht zu genießen. "Die Unternehmen werden wieder mutiger", sagt der Werbemanager. "Wir gehen mit Zuversicht in die nächsten Monate."

Aber auch die Rückschau zeigt ein freundliches Bild. Im Juli 2004 gründete Trautmann, der zuvor auch Geschäftsführer bei Springer & Jacoby gewesen war, zusammen mit seinem früheren Kollegen André Kemper eine eigene Firma. "Die Agentur hat sich besser entwickelt, als wir uns damals erhofft haben", sagt Trautmann. Das gilt auch für die Zahl der Mitarbeiter: Zum Start waren es sieben, heute sind es 140.

Auf der Kundenliste stehen Firmen wie Audi, Media Markt und Görtz

Im Jahr 2006 gewann das junge Unternehmen den Gründerpreis in der Kategorie für Existenzgründer. "Der Preis hat uns Glück gebracht - und er hat uns geholfen, hier in Hamburg Fuß zu fassen", erklärt Trautmann. Schließlich ist die Konkurrenz groß: Mehr als 6000 Werbefirmen gibt es in der Hansestadt. Mit der Schuhkette Görtz konnte kempertrautmann jedoch bald ein bedeutendes Hamburger Unternehmen als Auftraggeber gewinnen. Daneben stehen unter anderem Audi, Media Markt, die Commerzbank, Henkel, die Paulaner-Brauerei, die Modemarke S.Oliver und das Hamburger Abendblatt auf der Kundenliste.

Nicht einmal die Wirtschaftskrise stoppte den Aufwärtstrend: "Auch im Jahr 2009 haben wir uns gut weiterentwickelt und sind sogar um 30 Prozent gewachsen." Dabei wäre sogar noch mehr drin gewesen, sagt Trautmann: "Wir haben den Fuß immer wieder auf der Bremse gehabt und haben uns im Zweifel stets auf die Bestandskunden konzentriert. Man könnte sagen, wir haben uns sehr hanseatisch verhalten und nicht leichtsinnig."

Auch wenn die Agentur inzwischen Büros in Berlin und Düsseldorf eröffnete, habe man die Ertragsseite nicht vernachlässigt: "Mit Ausnahme des ersten Jahres haben wir in jedem Jahr Gewinne erzielt, und die sind stetig gestiegen. Nachdem die Agentur in den vergangenen Jahren wichtige Kreativpreise einheimsen konnte, sorgte sie mit der Entscheidung, in diesem Jahr nicht an solchen Wettbewerben teilzunehmen, für Aufsehen. "Ich weiß, dass einige skeptisch waren, aber wir haben das eingesparte Geld sehr sinnvoll genutzt", sagt Trautmann dazu.

"Auch wenn Printmedien- und TV-Werbung wichtig bleiben, gewinnt der Onlinesektor an Bedeutung. Darum machen wir die ganze Agentur mit Trainingsprogrammen fit dafür." Denn die Erfolgsgeschichte soll weitergehen: "Wir wollen auch in den nächsten Jahren weiter wachsen, aber nicht um jeden Preis, eher im niedrigen zweistelligen Prozentbereich."