Washington/Berlin. Die internationale Gemeinschaft nimmt den Kampf gegen missbräuchliche Spekulationen auf den Agrar- und Rohstoffmärkten auf. Die Uno-Landwirtschaftsorganisation FAO kündigte ein Sondertreffen im September an; Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will das Thema auf dem Agrargipfel im Januar 2011 in Berlin besprechen. Auch auf dem G20-Gipfel sollen die Spekulationen ein Schwerpunktthema sein.

"Es ist bedenklich, wenn Kapitalanleger und Indexfonds die Rohstoffknappheit bei Lebensmitteln nutzen, um kurzfristige Gewinne zu erzielen", sagte Aigner bei der Veröffentlichung der diesjährigen Erntebilanz am Freitag in Berlin. Warenterminbörsen seien zwar ein "sehr sinnvolles Instrument" zur Stabilisierung der Preise und zur Risikoabsicherung, allerdings gebe es hier auch "Anlass zur Besorgnis".

Derzeitige Ernteausfälle und deswegen gestiegene Rohstoffpreise werden nach den Worten von Aigner aber weder zu Versorgungsengpässen noch zu deutlich höheren Lebensmittelpreisen führen. Die Lager seien immer noch gut gefüllt.