Gewerkschaft drängt in Hamburger Resolution auf “Kurswechsel für gutes Leben“

Hamburg. Gleiche Löhne für gleiche Arbeit, die Übernahme von Auszubildenden durch die Unternehmen und kein Sparpaket. Das fordert die IG Metall und bereitet sich auf einen heißen Herbst vor. Mit ihrer Hamburger Resolution "Kurswechsel für ein gutes Leben" will die Gewerkschaft unter anderem durchsetzen, dass Zeitarbeiter in den Betrieben den gleichen Lohn erhalten wie Festangestellte. "Wir haben in Deutschland schon wieder rund 850 000 Leiharbeiter im Einsatz. Damit sind immer mehr Menschen von unsicheren Beschäftigungsverhältnissen und fehlender Zukunftsperspektive betroffen", sagte der Erste Vorsitzende Berthold Huber gestern in Hamburg. Die von ihm geführte Gewerkschaft will in den kommenden Monaten mit Demonstrationen und betrieblichen Aktionen bis hin zu Arbeitsunterbrechungen gleiche Löhne durchsetzen. Zudem fordert Huber eine Gesetzesregelung, die die Zeitarbeit begrenzt. "Bei Airbus arbeiten einige Zeitarbeiter schon seit zwölf Jahren. Sie müssten schon längst übernommen worden sein."

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels will sich die IG Metall in den Betrieben dafür einsetzen, dass künftig alle Auszubildenden übernommen werden. "Das sind die Fachkräfte von morgen", sagt Huber und wundert sich, dass die Unternehmen ihren Azubis nicht noch mehr duale Studiengänge ermöglichen oder ein Studium nach der Lehre. "Wir setzen uns für eine tarifvertragliche Regelung ein, damit diese Studenten nach ihrem Abschluss ein Rückkehrrecht ins Unternehmen haben." Der Renteneintritt mit 67 würde das Problem nicht lösen. "Die Deutschen gehen im Schnitt mit 61,5 Jahren in Rente, weil sie nicht mehr arbeiten können." Von der Politik fordert Huber, den Sozialstaat zu stärken, indem die krisenverursachenden Banken zur Kasse gebeten werden. "Das Sparpaket der Regierung ist der falsche Weg."