Firmenchef Thomas Enders beklagt Nachwuchsmangel bei Ingenieuren

Hamburg. Nur ein Jahr nach der schweren Branchenkrise stößt Airbus in einigen Bereichen schon wieder an Kapazitätsgrenzen. "Im Unternehmen gibt es für Ingenieure mehr als 400 offene Stellen, die wir nicht besetzen können", sagte Airbus-Chef Thomas Enders bei der Eröffnung des Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses in Hamburg. Enders begrüßte ausdrücklich, dass dieses dreitägige Treffen von mehr als 500 Experten auch dazu genutzt werden soll, schon Schüler für die Branche zu begeistern. "Gerade auch in Hamburg finden wir immer seltener den Nachwuchs, den wir brauchen." Es müsse mehr dafür getan werden, das Interesse junger Menschen an technisch-naturwissenschaftlichen Fächern zu wecken.

Während sich die Verkehrsfliegerei zuletzt kräftig erholt habe und besonders in Asien Wachstumsraten aufweise, "wie wir sie nicht einmal vor der Krise kannten", sei die militärische Luftfahrt angesichts der Sparzwänge der Regierungen derzeit das größte Sorgenkind der Branche, sagte Enders, der auch Präsident des Bundesverbands der Luft- und Raumfahrtindustrie ist.

Kongress in Hamburg sucht Lösungen für umweltverträgliches Fliegen

In den fast 250 Fachvorträgen geht es nicht zuletzt darum, das Fliegen umweltverträglicher zu machen. So haben deutsche Forscher nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt wesentlich dazu beigetragen, den Luftraum besser zu nutzen und Warteschleifen zu vermeiden. Ein weiteres wichtiges Thema auf dem Kongress wird die Nutzung von Biotreibstoffen für Flugzeuge sein.