Vom Sommer 2011 an wird in der Hansestadt wieder Ratsherrn Pilsener hergestellt. Nordmann Gruppe investiert zehn Millionen Euro

Hamburg. Eines der beliebtesten Biere in der Hansestadt wird von August 2011 an wieder in Hamburg gebraut. Für das Comeback von Ratsherrn Pilsener baut die niedersächsische Nordmann Gruppe die alten Viehhallen auf dem Gelände des Hamburger Schlachthofs aus. Zusammen mit neuen Hallen soll so eine gläserne Braumanufaktur entstehen. "Wir haben uns als ehrgeiziges Ziel eine Jahresproduktion von 50 000 Hektolitern gesetzt", sagte Wolfgang Speth, einer der Geschäftsführer des Unternehmens, gestern bei einem Empfang in Hamburg. "Damit reihen wir uns im oberen Viertel des deutschen Brauereimarktes ein."

Der Verkauf der beiden Sorten hat vor einer Woche begonnnen. Derzeit wird das Pilsener noch in Flensburg und die Spezialität Ratsherrn Pilsener naturbelassen in Stralsund hergestellt. Künftig wird Braumeister Thomas Kunst mit drei Mitarbeitern die Produktion in Hamburg übernehmen. "Wir wollen aber auch Brauer und Mälzer ausbilden", versprach er. Neben der Brauerei, deren Ausbau spätestens Anfang Oktober beginnen soll, ist auf dem 2300 Quadratmeter großen, vom Hamburger Fleischgroßmarkt gemieteten Gelände ein Restaurant mit Biergarten geplant.

Als "erste in Norddeutschland" soll die Brauerei CO2-neutral arbeiten. So will Speth für die Erzeugung von Energie nur nachwachsende Rohstoffe oder Biogas verwenden. "Alle während der Herstellung anfallende Stoffe führen wir wieder dem biologischen Kreislauf zu", sagte er. "Zudem verzichten wir auf Einwegverpackungen."

Über die neue Ansiedlung freute sich gestern auch der Leiter des Bezirksamts Mitte, Markus Schreiber. Städtebaulich sei der Ausbau des Geländes, auf dem bereits ein Musikkindergarten, eine Kaffeerösterei sowie ein Restaurant angesiedelt sind, eine "gute Sache" für das Karolinenviertel . Vor vier Jahren habe noch der Abriss aller Viehhallen gedroht.