Frankfurt. Die angeschlagene Mittelstandsbank IKB bekommt die Krise noch nicht in den Griff. Auch im neuen Geschäftsjahr 2010/11 verharrt das Geldinstitut unverändert in der Verlustzone. Von April bis Juni wies die mit Steuergeldern vor dem Aus gerettete Bank einen Fehlbetrag von 135 Millionen Euro aus - und schlitterte damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit minus 16 Millionen Euro noch tiefer in die roten Zahlen.

Vor allem die Verwerfungen an den Märkten infolge der Griechenland-Krise machten der IKB im ersten Geschäftsquartal zu schaffen. Das dem US-Finanzinvestor Lone Star gehörende Institut musste deshalb Bewertungsverluste bei seinen Wertpapieren verbuchen. Auch im klassischen Bankgeschäft lief es schlechter: Der Zinsüberschuss ging zurück. Das Provisionsergebnis fiel deutlich negativ aus, weil die Bank höhere Gebühren für die Garantien an den Bankenrettungsfonds SoFFin überweisen musste.

Entspannung sieht die Bank bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft, die auf 17 Millionen Euro zurückging, nach 64 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. "Hier macht sich die verbesserte konjunkturelle Lage bemerkbar", sagte Vorstandschef Hans Jörg Schüttler auf der Hauptversammlung. Auch 2010/11 stellt sich die IKB auf Gegenwind ein: Sollte die Erholung der Wirtschaft nicht von Dauer sein, drohten höhere Kreditausfälle im Unternehmenssektor.

Die IKB hatte sich mit US-Ramschhypotheken verspekuliert und war dadurch Mitte 2007 als erste deutsche Bank in den Strudel der Finanzkrise geraten. Sie konnte nur mithilfe ihrer damaligen Eigentümerin KfW und des Bundes gerettet werden. Der frühere IKB-Chef Stefan Ortseifen war kürzlich wegen vorsätzlicher Marktmanipulation verurteilt worden.