Frankfurt. Im Ringen um die Zukunft der insolventen Warenhauskette Karstadt hat Investor Nicolas Berggruen die Deutsche Bank scharf kritisiert. Er könne die Art und Weise nicht nachvollziehen, wie die Frankfurter Großbank den italienischen Warenhausbetreiber Maurizio Borletti unterstütze, sagte Berggruen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Die spielen mit dem Feuer und der Zukunft von Karstadt." Die Deutsche Bank steht mit dem US-Institut Goldman Sachs hinter dem Highstreet-Konsortium, dem die Mehrheit der Karstadt-Häuser gehört. Berggruen hatte Mietnachlässe als Bedingung für den Kauf von Karstadt gefordert. Bisher gibt es keine Einigung.

Am 2. September wollen sich die Highstreet-Gläubiger in London treffen, um über neue Mietkonditionen abzustimmen. Um nicht das Risiko einzugehen, erst am letzten Tag auf den Punkt zu kommen, habe er die Vertreter Highstreets für den 31. August zu einem Treffen einladen wollen, sagte Berggruen. Diesem Wunsch wurde nicht entsprochen. Der Milliardär befürchtet, dass Karstadt in die Liquidation gehe, wenn nicht bis Ende nächster Woche alle Fragen geklärt seien. Berggruen: "Es wird dann keinen fortzuführenden Geschäftsbetrieb mehr geben."