Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ehemaligen Sicherheitsberater der Bank

Hamburg. Die HSH Nordbank arbeitet sich schrittweise aus den roten Zahlen. Im zweiten Quartal wurde ein operatives Ergebnis von 60 Millionen Euro erreicht, teilte das Institut in einer Zwischenbilanz mit. Die Kosten für die Stützung der Bank sind darin aber nicht enthalten. Die Bank bekräftigte das Ziel, 2011 wieder die Gewinnzone zu erreichen. Noch belasten die Kosten für die milliardenschweren Bürgschaften ihrer Eigentümer die Gesamtbilanz der HSH Nordbank. Im ersten Halbjahr sank der Verlust allerdings auf 380 (Vorjahr: 619) Millionen Euro. Alleine die Zehn-Milliarden-Garantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein kostete das Institut 303 (150) Millionen Euro.

Unterdessen hat die Hamburger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen einen früheren Sicherheitsberater der HSH Nordbank eingeleitet. Er soll Manipulationen an Kommunikationsanlagen der Bank vorgenommen haben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Offensichtlich wurden Telefone und Computer der Bank angezapft. Das Verfahren geht nach Angaben der Bank zurück auf eine Gesprächsnotiz, in der ein Angestellter einer Sicherheitsfirma Spitzel- und Spionagevorwürfe erhebt. Die Bank übergab das Papier der Staatsanwaltschaft und der Finanzaufsicht BaFin. In der kommenden Woche will sich der Aufsichtsrat der Bank mit der Angelegenheit beschäftigen. Keiner der fünf Vorstände der Bank habe von den möglichen Unregelmäßigkeiten gewusst oder hätte sie gebilligt, sagte ein Sprecher des Instituts.