Hamburg/Bonn. Im Ringen um mehr Wettbewerb auf der Schiene werden Konkurrenten der Deutschen Bahn von Millionenzahlungen für die Gleisnutzung entlastet. Bisherige regionale Zuschläge im Preissystem der Bahntochter DB Netz fallen zum 11. Dezember 2011 weg, entschied die Bundesnetzagentur. In diesem Dezember werden die Zuschläge bereits gesenkt.

Daraus resultiert 2011 eine Entlastung um 20 Millionen Euro, vor allem für Zugbetreiber in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Hamburg und Schleswig-Holstein sind dagegen nicht betroffen. Weder in der Hansestadt noch im nördlichsten Bundesland wurden bisher Zuschläge erhoben, sagte ein Hamburger Bahnsprecher dem Abendblatt. Von 2012 an dürfte die Entlastung bundesweit bei insgesamt rund 100 Millionen Euro liegen.

Die Zuschläge, sogenannte "Regionalfaktoren", werden bisher für schwächer genutzte Regionalstrecken vor allem im ländlichen Gebieten erhoben, um dort einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Berechnet werden sie allen Anbietern, also auch der Nahverkehrssparte der Deutschen Bahn. Da Rivalen des bundeseigenen Konzerns aber überproportional von den Zuschlägen betroffen seien, "ist auch eine Stärkung des Wettbewerbs erreicht", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, zufrieden.