Essen. Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg gibt den Vermietern und der Gewerkschaft Ver.di eine Mitschuld an den Verzögerungen beim Verkauf der insolventen Warenhauskette. "Wären Vermieter und Gewerkschaft mir damals ein bisschen mehr entgegengekommen, hätte sich Karstadt besser verkaufen lassen", sagte Görg dem "Rheinischen Merkur" mit Blick auf seine Verhandlungen mit Highstreet und Ver.di Ende 2009. "Das Insolvenzverfahren wäre längst abgeschlossen."

Der Milliardär Nicolas Berggruen versucht seit Anfang Juni, sich mit dem Immobilien-Konsortium um Goldman Sachs und Deutsche Bank zu einigen, um die 120 Warenhäuser übernehmen zu können. Highstreet habe es verstanden, die Fristen immer weiter nach hinten zu ziehen, kritisierte Görg. Er könne keinen großen Einfluss auf die Verhandlungen nehmen. Berggruen hat noch bis zum 2. September Zeit. "Ich habe ganz große Hoffnung, dass sich die Beteiligten einigen werden, wenn sie es denn wollen", sagte Görg.

Der Insolvenzverwalter zog eine positive Zwischenbilanz seiner Arbeit: "Aus diesem Nichts habe ich ein Objekt geformt, für das es einen Käufer gibt, das ist ein großer Erfolg."