Frankfurt/Main. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die als Alternative zu herkömmlichen Banken gestartete Düsseldorfer Noa Bank für den Geschäftsverkehr geschlossen. Das Institut mit einer Bilanzsumme von rund 179 Millionen Euro weise Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in Höhe von rund 172 Millionen Euro auf und dürfe keine Zahlungen mehr entgegennehmen, die nicht zur Schuldentilgung bestimmt sind, teilte die BaFin gestern Abend mit. Dieses sogenannte Moratorium sei nötig gewesen, "um die verbliebenen Vermögenswerte zu sichern".

Bankgründer François Jozic hatte zuvor in seinem Internet-Blog erklärt, er habe sich vor dem Hintergrund monatelanger ergebnisloser Verhandlungen mit der Finanzaufsicht entschlossen, die Bank schließen zu lassen: "Ich höre auf zu kämpfen." Jozic hatte zum Start der Bank im November des vergangenen Jahres mit hohen Zinsen auf Tages- und Festgeldkonten und dem Versprechen völliger Transparenz gelockt. Er wollte mit einer "anderen Bank" den großen Instituten Konkurrenz machen. Das Kalkül ging zunächst auf. Viele Zinsjäger überwiesen ihr Erspartes. Schnell kritisierte die Finanzaufsicht allerdings die vergleichsweise geringe Kapitalausstattung des Geldhauses mit gerade einmal fünf Millionen Euro. Ende Juni untersagte die Behörde der Bank dann bereits, weitere Kundengelder anzunehmen und Kredite zu vergeben.

Der zur Noa-Familie gehörenden Factoring AG hat sich bereits der Insolvenzverwalter angenommen. Mit der Schließung wird die Bank nach Angaben der BaFin ein Fall für die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken. "Die Kunden werden von dieser Einrichtung angeschrieben und müssen dann ihre Ansprüche anmelden", sagte eine Sprecherin des Bankenverbands dem Abendblatt. Die Einlagen der Kunden sind gesetzlich bis zu 50 000 Euro pro Anleger abgesichert.