Mannheim. Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren sind im August erneut deutlich gesunken. Der entsprechende Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ging gegenüber dem Vormonat um 7,2 Punkte auf 14,0 Zähler zurück. Damit rutschten die Prognosen wieder unter den historischen Mittelwert von 27,4 Punkten.

Indes fiel die Bewertung der aktuellen Lage wieder merklich besser aus als im Vormonat. Der Index kletterte im August um 29,7 auf 44,3 Zähler. Nach Meinung der ZEW-Experten deuten die Zahlen darauf hin, dass der Aufschwung des zweiten Quartals nicht aufrechterhalten werden kann. Wegen der Exportabhängigkeit Deutschlands bestehe das größte Risiko für die Konjunktur in einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung wichtiger Außenhandelspartner wie den anderen Euro-Ländern und den USA. Angesichts der schwächelnden internationalen Konjunktur sei den Finanzmarktexperten die Wachstumseuphorie einzelner Branchen offenbar nicht ganz geheuer, so ZEW-Präsident Wolfgang Franz. An der Befragung nahmen 284 Finanzexperten teil.