Frankfurt. Vor der Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt haben gestern rund 250 Beschäftigte der Bundesdruckerei für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Die Belegschaften der Berliner Bundesdruckerei und des Gelddruckkonzerns Giesecke & Devrient mit Standorten in München und Leipzig machten ihrem Ärger über die geplante Vergabe eines Auftrags für den Druck von Euro-Noten an ausländische Unternehmen Luft.

Sollte die französische und die niederländische Druckerei den Zuschlag - wie von der Bundesbank beabsichtigt - erhalten, stehen nach Angaben eines Ver.di-Sprechers am Standort Berlin insgesamt 180 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Gleichzeitig seien sowohl bei der Bundesdruckerei als auch in München und Leipzig "millionenteure Forschungs- und Entwicklungsarbeit" und damit insgesamt hoch qualifizierte 400 Stellen gefährdet.

Die Bundesbank hatte den Auftrag europaweit ausgeschrieben. Dabei setzten sich die Druckereien in Frankreich und den Niederlanden durch. Die Bundesdruckerei ging leer aus. Giesecke & Devrient erhielt nur für einen Teil des Auftrags den Zuschlag. Diese Praxis sei nicht hinzunehmen, zumal die Bundesbank nicht verpflichtet sei, den Euro-Druck ins Ausland zu vergeben, kritisierte Ver.di. Die Vergabe wird derzeit vom Bundeskartellamt geprüft. Eine Entscheidung soll die Behörde bis Ende August fällen.