Der Millionär und Drogeriemarktgründer Götz Werner hat sieben Kinder. Sein wachsendes Unternehmen sollen diese aber nicht erben.

Frankfurt. Die Drogeriekette dm setzt mit 33.000 Mitarbeitern rund fünf Milliarden Euro pro Jahr um - in die Hand seiner sieben Kinder will Firmengründer Götz Werner das Unternehmen aber nicht geben. Er habe seine Unternehmensanteile in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht, sagte der 66-Jährige der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" . "Meine Kinder leiden deswegen nicht - im Gegenteil, die werden gefördert, indem sie sich selbst beweisen müssen."

Kinder hätten einen Anspruch auf einen guten Start ins Leben, "aber nicht darauf, dass Eltern für den lebenslangen Wohlstand ihrer Nachkommen sorgen". Er denke in der Frage wie die amerikanischen Pioniere: Jede Generation habe sich selbst zu beweisen.

"Reich zu werden ist in Amerika keine Schande, reich zu sterben schon", fügte Werner hinzu. Anfang August hatten 40 US-Milliardäre öffentlich versprochen, mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Initiatoren der Aktion waren Microsoft-Gründer Bill Gates und die Investmentlegende Warren Buffett.

Werner setzte sich erneut für ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle ein: "1000 Euro für jeden - das macht die Menschen frei." Die Regeln von Hartz IV verglich er mit "offenem Strafvollzug": Hartz IV verstoße gegen mehrere Artikel im Grundgesetz, die Empfänger verlören einen Teil der Menschenrechte.