München. Der verstaatlichte Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) ist wie erwartet auch im zweiten Quartal tief in den roten Zahlen geblieben. Vor Steuern wies das mit Steuermilliarden gestützte Unternehmen einen Verlust von 395 Millionen Euro aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (664 Millionen Euro) verringerte sich das Minus deutlich. Zu der Verbesserung trug auch eine deutlich geringere Risikovorsorge für faule Kredite bei.

Fürs Gesamtjahr stellt sich die HRE weiter auf einen Verlust ein, nachdem in den ersten sechs Monaten unterm Strich bereits ein Minus von 700 Millionen (Vorjahreszeitraum: 1,07 Milliarden) Euro auflief. "2010 markiert den Übergang von der Stabilisierung und Restrukturierung hin zu einem neu ausgerichteten Konzernverbund", sagte HRE-Chefin Manuela Better am Freitag. Eine Prognose für 2011 will die Bank erst am Jahresende nach der geplanten Auslagerung milliardenschwerer Altlasten an die Bad Bank abgeben. Beobachter werten das als Anzeichen dafür, dass der Konzern schon 2011 und damit ein Jahr früher als geplant in die Gewinnzone zurückkehrt.

80 Milliarden Euro stecken in hoch verschuldeten Euro-Ländern

Risikobehaftet bleibt das Engagement in den schuldengeplagten Euro-Ländern. Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien - die PIIGS-Staaten - und deren staatliche Institute, Kommunen oder Staatsfirmen schuldeten der HRE Ende Juni 2010 zusammen rund 80 Milliarden Euro. Die Summe hat sich seit Ende März kaum verändert. Die HRE ist damit von allen deutschen Banken am stärksten in den PIIGS-Staaten investiert.