Paris. Der französische Energieriese GDF Suez will mit einem Zukauf in Großbritannien den deutschen Konkurrenten E.on abhängen. Die Franzosen streben die Vorherrschaft beim britischen Rivalen International Power an und wollen damit gemessen am Umsatz zum weltweit größten Energieversorger aufsteigen, teilte GDF Suez gestern mit.

Dafür legt das Unternehmen knapp 1,7 Milliarden Euro auf den Tisch. Europas bislang zweitgrößter Versorger baut damit zugleich seine Schlagkraft in den USA, Nahost sowie Asien aus und erhält Zutritt zu den Märkten in Großbritannien sowie Australien.

GDF will ein Tochterunternehmen mit dem kleineren Rivalen verschmelzen und bietet den Aktionären des britischen Versorgers eine Sonderdividende von 92 Pence pro Aktie. GDF halte an der neuen Gesellschaft dann einen Anteil von 70 Prozent, hieß es.

Die fusionierte Gesellschaft kommt auf einen Umsatz von 84 Milliarden Euro. Konkurrent E.on, der heute Zahlen vorlegt, erzielte 2009 einen Umsatz von 81,8 Milliarden Euro. GDF ist nicht der erste französische Konzern, der auf den britischen Strommarkt strebt: Vor zwei Jahren stieg Konkurrent EDF bei British Energy ein. Nur zwei der sechs großen britischen Versorger sind noch in einheimischer Hand.

Die beiden Unternehmen hatten Gespräche über eine Allianz im Januar zunächst abgebrochen.