Versicherungskonzern steigert Eigenkapital um ein Prozent auf 43,8 Milliarden Euro

München. Europas größter Versicherer Allianz blickt wieder optimistischer nach vorne. Trotz Erdbeben und Stürmen hat der Konzern sein Geschäft in diesem Jahr deutlich ausgebaut. "Wir haben ein sehr gutes Halbjahr mit zweistelligen Wachstumsraten sowohl im gesamten Umsatz als auch im operativen Ergebnis", sagte Konzernchef Michael Diekmann und bestätigte seine Prognose: Das operative Ergebnis von 3,9 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten stimme zuversichtlich, im Gesamtjahr den angepeilten operativen Gewinn von 7,2 Milliarden Euro plus/minus 500 Millionen Euro zu erreichen.

Zu Anfang des Jahres belasteten der Orkan "Xynthia" und das schwere Erdbeben in Chile die Versicherung stark. Dennoch kletterte zwischen April und Juni das operative Ergebnis der Allianz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von einer Milliarde Euro. Das war zwar fast die Hälfte weniger als im Vorjahreszeitraum, doch hatte die Allianz damals hohe Sondererlöse eingestrichen, vor allem mit dem Verkauf von Aktien der chinesischen Bank ICBC. Seinen Gesamtumsatz konnte der Versicherer im zweiten Quartal um 14,5 Prozent auf 25,4 Milliarden Euro steigern. Ende Juni verfügte die Allianz über 43,8 Milliarden Euro Eigenkapital, knapp ein Prozent mehr als Ende März.

Mit Blick auf die Konjunkturentwicklung blieb Diekmann jedoch zurückhaltend. Für die kommenden Quartale sei nur ein moderates Wachstum zu erwarten, wenn auch kein Rückfall in die Rezession. Zwar setze sich die Erholung weltweit fort, "allerdings sehen wir noch keinen selbsttragenden weltweiten Aufschwung".