Prognose angehoben. Ergebnis soll um 25 Prozent steigen

Düsseldorf. Der Konsumgüterkonzern Henkel hat dank guter Geschäfte mit Waschmitteln, Kosmetika und Klebstoffen seinen Quartalsgewinn fast verdoppelt. Vorstandschef Kasper Rorsted hob gestern erneut die Jahresziele an. "Wir werden das beste Jahr in der Geschichte von Henkel haben", sagte der Henkel-Chef. Vor allem das Geschäft mit der Industrie sowie mit Klebstoffen wie Pattex, Loctite und Pritt boomt in der anspringenden Konjunktur. Aber auch bei Kosmetika mit Marken wie Schwarzkopf, Fa oder Syoss konnte Henkel Konkurrenten Marktanteile abjagen - sogar im umkämpften deutschen Markt. Für das laufende Jahr geht der Manager daher nun davon aus, dass das bereinigte Ebit und das Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) um "mehr als 25 Prozent" zulegen werden. Bislang hatte der Hersteller von Persil und Pril noch einen Zuwachs von mehr als 15 Prozent erwartet.

Konzern erwägt trotz des Abbaus von 3000 Jobs weitere Restrukturierungen

Die "erfolgreiche Entwicklung unserer Geschäfte" habe sich im zweiten Quartal fortgesetzt, bilanzierte der Henkel-Chef. Der Umsatz stieg in den Monaten April bis Juni um 11,6 Prozent auf 3,89 Milliarden Euro. Bei einem operativen Gewinn (Ebit) von 421 (Vorjahreszeitraum: 279) Millionen Euro kletterte der Überschuss nach Anteilen Dritter auf 273 (143) Millionen. Henkel profitiert damit von seinem Sparkurs - der Konzern hat die Zahl der Beschäftigten binnen Jahresfrist um mehr als 3000 Menschen auf 48 133 Mitarbeiter reduziert -, dazu hilft aber auch die anziehende Konjunktur. Weitere Restrukturierungen seien nicht ausgeschlossen, räumte Rorsted ein. Aktuell stehe ein Werk in Unna zum Verkauf, bestätigte Finanzchef Lothar Steinebach. 100 Menschen seien betroffen. Rorsted will mit den Umbauten die Profitabilität des Konzerns verbessern. So solle 2012 eine Umsatzrendite von 14 Prozent erreicht werden. Im zweiten Quartal lag diese Kennziffer noch bei 12,2 Prozent.

Mit den Geschäftszahlen übertraf Henkel die Erwartungen des Marktes. Folge: Die Vorzugsaktien schlossen mit einem Plus von 2,3 Prozent auf 39,67 Euro. Besser könne es aber nicht mehr werden, warnten jedoch die Experten der Unicredit. Auch andere Analysten betonten, im zweiten Halbjahr könnten Henkel steigende Rohstoffpreise zu schaffen machen - und der anhaltende Preiskampf bei Waschmitteln.

Im ersten Halbjahr verzeichneten die Düsseldorfer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 9,8 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Das Ebit kletterte um 65,2 Prozent auf 897 Millionen Euro.