Sportausrüster verdient 295 Millionen Euro dank Fußball-WM

Herzogenaurach. Beflügelt vom Rekordgeschäft zur Fußballweltmeisterschaft hat sich der Sportartikelhersteller Adidas noch höhere Ziele gesetzt. Vorstandschef Herbert Hainer hob seine Prognose gestern erneut an und stellte für 2010 einen Nettogewinn zwischen 520 und 550 Millionen Euro in Aussicht - mehr als doppelt so viel wie im Krisenjahr 2009. Bisher hatte Adidas einen Überschuss von 430 bis 480 Millionen Euro angepeilt. Von Januar bis Ende Juni spielten die Herzogenauracher einen Gewinn von 295 Millionen Euro ein und verbuchten damit das beste erste Halbjahr in ihrer Firmengeschichte. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 13 Millionen Euro. Hainer geht weiter von Wachstum aus: "Ich bin für die Zukunft optimistisch."

Beim Umsatz rechnet Europas größter Sportausrüster fürs Gesamtjahr mit einem Anstieg im mittleren einstelligen Bereich auf einen Rekordwert von erstmals mehr als elf Milliarden Euro. "Wir hatten ein fantastisches erstes Halbjahr, angetrieben von unserer eindeutigen Dominanz bei der Fußball-WM und dem Aufschwung der Marke Reebok vor allem in Nordamerika", sagte Hainer. Der Konzernumsatz ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum währungsbereinigt um sieben Prozent auf 5,6 Milliarden Euro gestiegen. Die Anleger an der Börse reagierten jedoch zunächst kühl auf die neuen Firmenziele und schickten das Papier ins Minus. Gegen Handelsende legte die Aktie des DAX-Konzerns aber um ein Prozent zu und schloss bei 42,36 Euro. Bei der Anhebung der Prognose sei Adidas "ein bisschen schüchtern", hieß es in einer Analyse der Société Générale.

Adidas profitierte wie die Konkurrenten Nike und Puma von der Fußball-WM in Südafrika und der kräftigen Erholung in vielen Teilen der Welt. Von April bis Juni legte der Fußballumsatz um 60 Prozent zu. Adidas hatte zwölf WM-Teilnehmerländer ausgerüstet und rund 6,5 Millionen Spielertrikots sowie 13 Millionen Fußbälle im Design des Turnierballes "Jabulani" verkauft. Der Konzern senkte zudem die Kosten und brachte seine kriselnde US-Tochter Reebok zurück in die Spur.