Bonn. Die Deutsche Post hat die Krise offenbar hinter sich gelassen. Infolge der weltweiten wirtschaftlichen Erholung sind Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr dieses Jahres kräftig gestiegen. "Wir ernten die Früchte unserer Strategie- und Effizienzmaßnahmen", sagte Postchef Frank Appel gestern bei der Vorlage der Quartalszahlen. "Wir haben alle Hausaufgaben abgearbeitet." Auch in die Zukunft blickt der Konzern daher optimistischer als noch vor wenigen Monaten.

Zufrieden zeigt sich der Konzern vor allem mit der Entwicklung in seiner Express-, Fracht- und Logistiksparte DHL, die beim Umsatz erstmals das Briefgeschäft überholt hat. Im vergangenen Jahr hatte die Logistiksparte in den letzten drei Quartalen noch einen Verlust von fast 250 Millionen Euro angehäuft. Grund war vor allem die Pleite des Versandhauses Quelle. Der Wegfall des wichtigen Kunden wurde jedoch inzwischen mehr als wettgemacht. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres sorgten neue Kunden für 500 Millionen Euro Mehreinnahmen bei der Post.

Auch das Briefgeschäft laufe gut. Dort habe es zwar wieder ein Umsatzminus von knapp einem Prozent gegeben, doch der Einnahmenrückgang habe sich verlangsamt, sagte Appel. Insgesamt kletterte im ersten Halbjahr der Umsatz der Post im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,9 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn legte vor allem wegen des Verkaufs der Postbank um 81 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu.