Berlin. Nach Jahren stagnierender Einkommen können Arbeitnehmer bald wieder mit Lohnsteigerungen rechnen. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf das Forschungsinstitut Kiel Economics berichtete, könnte die Zahl der Arbeitsuchenden bis 2014 von derzeit 3,19 Millionen auf 1,88 Millionen zurückgehen. Die Bruttolöhne könnten dann 2013 um 4,3 Prozent und 2014 um 4,9 Prozent steigen. Grund für den Engpass bei den Arbeitskräften seien die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und der erwartete Bevölkerungsrückgang. Die Verhandlungsmacht des normalen Arbeitnehmers werde dadurch erheblich verbessert, sagte Hilmar Schneider, Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA).

Die Arbeitgeber machen unterdessen Front gegen hohe Abschlüsse in den aktuellen Tarifrunden. Der derzeitige Aufschwung dürfe auf gar keinen Fall belastet oder gefährdet werden, sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt im Deutschlandfunk. Die moderate Lohnpolitik habe dazu geführt, dass die Firmen die Krise relativ gut überstanden hätten.