Frankfurt. Kurz vor der Entscheidung über die Zukunft von Karstadt hat der italienische Kaufhauskönig Maurizio Borletti Interesse an der insolventen Warenhauskette angemeldet. Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg gibt ihm jedoch kaum Chancen, den Milliardär Nicolas Berggruen mit einem höheren Angebot in letzter Minute noch auszustechen: "Das Schreiben von Herrn Borletti wirft mehr Fragen auf, als es beantworten würde", sagte ein Sprecher Görgs. Die Angebotsfrist sei Ende Mai abgelaufen, Görg sei an den notariell unterzeichneten Kaufvertrag mit Berggruen gebunden.

Angeblich bietet Borletti rund 100 Millionen Euro für Karstadt und damit 35 Millionen mehr als Berggruen. Laut "Bild am Sonntag" will Borletti verhindern, dass die Karstadt-Häuser geschlossen werden, wenn eine Übernahme durch Berggruen scheitert. Borletti hatte schon einmal aus dem Highstreet-Konsortium heraus unter Goldman-Sachs-Führung ein Angebot abgegeben, war aber beim Insolvenzverwalter abgeblitzt. Das Angebot war das schlechteste unter drei Geboten.