9,6 Millionen Euro zahlt die Deutsche Bank dem Schweizer

Frankfurt. Der Mann, den das Victory-Zeichen berühmt gemacht hat, ist der Sieger unter den Topmanagern. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist 2009 wieder auf den Thron des am besten verdienenden Vorstandschefs eines DAX-Konzerns gestiegen. Der Schweizer erhielt rund 9,6 Millionen Euro, teilte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) mit.

Im Vorjahr hatte Ackermann wegen des Verzichts auf Bonuszahlungen noch ein Grundgehalt von 1,4 Millionen Euro erhalten. Ihm folgte im vergangenen Jahr RWE-Chef Jürgen Großmann vor Siemens-Lenker Peter Löscher, der im Jahr zuvor noch an der Spitze stand. Thomas Quaas verdiente als Chef der Hamburger Beiersdorf AG 1,8 Millionen Euro. Schlusslicht ist Commerzbank-Chef Martin Blessing mit 600 000 Euro, dessen Grundgehalt wegen der staatlichen Rettungsmaßnahmen in Milliardenhöhe limitiert ist.

Im Schnitt verdiente ein DAX-Vorstandschef 2,4 Millionen Euro

"Die deutschen Manager verdienen sehr gut, aber ihre Bezüge sind nicht unanständig hoch", sagte der Hauptgeschäftsführer der Aktionärsschützer, Ulrich Hocker. Von den gesamten Ausgaben der Unternehmen für das Personal erhielten die Spitzenmanager rund 0,5 Prozent. Im Schnitt habe ein DAX-Vorstand im Krisenjahr 2009 rund 2,4 Millionen Euro verdient - das sind 3,1 Prozent mehr als 2008. Ohne den Sondereffekt durch die 2008 ausgebliebenen Boni bei der Deutschen Bank wären die Gesamtbezüge im Schnitt sogar um 3,8 Prozent gesunken.

Im MDAX führt Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter mit 4,2 Millionen Euro die Rangliste an. Bei den Hamburger Werten erhielt Firmengründer Günther Fielmann 3,2 Millionen Euro, Bernd Drouven (Aurubis) 738 000, Klaus-Dieter Peters (HHLA) 685 000 und Claus-Matthias Böge (Deutsche Euroshop) 615 000 Euro. Louis Gallois, als Chef von EADS auch Vorgesetzter von rund 12 000 Airbus-Angestellten in der Hansestadt, bekam rund zwei Millionen Euro.

Für die Untersuchung wurden neben den Grundgehältern auch die variable Vergütung und die Pensionszusagen ausgewertet. Die DSW monierte, dass bei Bonuszahlungen immer noch kurzfristige Anreize dominierten und die Höhe der Boni nicht immer an die Gewinnlage gekoppelt sei.