Rüsselsheim. Opel macht bei seinen Sanierungskurs weitere Fortschritte. Der Autohersteller will bis Anfang 2015 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Das ist einer der Kernpunkte, den Management und Arbeitnehmervertreter bereits im Juni in einem Mantelvertrag (Master Agreement) festgeschrieben haben, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz lobte: "Dieser Vertrag ist ein sehr ausgewogener Kompromiss und ein absolut positiver Schritt, der Sicherheit für die Beschäftigten bringt."

Der Vertrag präzisiert die neue Struktur der Adam Opel GmbH, die in eine AG umgewandelt wird. Am Stammsitz Rüsselsheim werden 485 Arbeitsplätze abgebaut, in Kaiserslautern 300. Die größten Einschnitte drohen wie angekündigt in Bochum: Dort sollen 1488 Arbeitsplätze gestrichen werden sowie 350 Stellen von Beschäftigten bei Zulieferern, die ein Rückkehrrecht zu Opel haben. Vollständig vom Stellenabbau verschont bleibt der Standort Eisenach.

Das Opel-Management verpflichtet sich, in den nächsten Jahren fünf neue Produkte einzuführen: ein Cabrio, eine überarbeitete Version der Limousine Insignia bereits 2015 statt 2016, einen neuen Kleinstwagen (Opel Junior), ein Fahrzeug mit Kleinstmotor (SGE/Small Gas Engine) und einen Nachfolger des Kastenwagens Combo.

Die Einigung wird gültig, wenn sich die Parteien bis September in drei Punkten einigen: bei der Gewinnbeteiligung der Beschäftigten, beim Tarifvertrag für das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim und bei der Anlage des Geldes, das von den Beschäftigten eingespart wird. Vereinbart ist, dass in Europa bis 2014 jährlich 265 Millionen Euro Lohn- und Personalkosten eingespart werden, davon 176,8 Millionen Euro in Deutschland.