Sparte Mercedes-Benz erzielt Absatzrekord im zweiten Quartal

Stuttgart. Nach überstandener Absatzkrise setzt sich Daimler erneut höhere Ziele. Vorstandschef Dieter Zetsche schraubte gestern wegen der unerwartet starken Erholung in der Fahrzeugbranche zum zweiten Mal in diesem Jahr die Gewinnprognose nach oben. Zetsche rechnet nunmehr für 2010 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von sechs Milliarden statt bisher deutlich mehr als vier Milliarden Euro. "Unsere Strategie zahlt sich aus", sagte der Manager: "Wir haben in allen Geschäftsfeldern beim Umsatz und Absatz eine sehr dynamische Entwicklung." Von dem Rekordgewinn von fast neun Milliarden Euro aus dem Jahr 2007 ist der Konzern allerdings noch ein Stück entfernt.

Daimler erzielte zwischen April und Juni ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 2,1 Milliarden Euro. Im Vorjahresquartal musste der Autobauer noch einen Fehlbetrag von einer Milliarde Euro ausweisen. Der Umsatz legte von 19,6 auf 25,1 Milliarden Euro zu. An der Börse war der Konzern dennoch ein großer Verlierer im DAX. Die Aktien fielen um 42 Prozent auf 41,34 Euro. Analysten sprachen von Gewinnmitnahmen.

Zetsche kündigte an, die Verkaufszahlen der Marke Mercedes-Benz würden im laufenden Jahr zweistellig wachsen. Von April bis Ende Juni verbuchte die Pkw-Sparte, zu der unter anderem auch der Kleinwagen Smart gehört, mit einem Absatzplus von 24 Prozent auf 314 400 Fahrzeuge das stärkste zweite Quartal aller Zeiten. Der Daimler-Chef rechnete damit, dass die weltweiten Automärkte in diesem Jahr um acht Prozent zulegen. Wachstum komme vor allem aus China und Nordamerika. Zudem kommen im Herbst die neue Generation des Smart-Zweisitzers, der R-Klasse und des Coupés der CL-Klasse auf den Markt. Außerdem bestellten die Kunden größere Modelle, mehr Extras und feilschten nicht mehr so hart um Preisnachlässe. Auch in der Lkw-Branche - Daimler ist weltweit der größte Lastwagenbauer - entspannt sich die Lage zusehends.