Sechs Hamburger Filialen sind gesichert. Vier von 162 Häusern in Deutschland schließen

Frankfurt. Die neuen Woolworth-Eigentümer können dank geänderter Mietverträge 158 Läden der Billigkaufhauskette weiterbetreiben. Es sei gelungen, mit fast allen Vermietern neue Verträge auszuhandeln, teilte Insolvenzverwalter Ottmar Hermann gestern in Frankfurt mit. "Damit ist die letzte Hürde für die Übernahme der Discount-Warenhauskette Woolworth durch das Erwerberkonsortium aus Tengelmann-Gruppe und H.H Holding GmbH gemeistert worden."

Aufatmen können damit auch 350 bis 400 Beschäftigte im Norden. Die Einigung gelte auch für die sechs Hamburger Filialen sowie die Geschäfte in Buchholz, Uetersen, Winsen/Luhe und Buxtehude, sagte ein Unternehmenssprecher dem Abendblatt. Keine Zukunft gibt es hingegen für die Filialen in Kassel, Bochum, Erfurt und Kaufbeuren. Die Woolworth-Filiale in Bochum wird den Angaben zufolge Ende August dichtgemacht, die drei anderen schlossen am 30. Juni. Dadurch fallen insgesamt 120 Arbeitsplätze weg. In den verbleibenden 158 Häusern arbeiten 4180 Mitarbeiter.

Die DWW Woolworth Deutschland GmbH & Co. KG mit Sitz in Frankfurt mit damals mehr als 9000 Mitarbeitern hatte wegen drohender Zahlungsunfähigkeit im April 2009 Insolvenzantrag gestellt. In der Folge wurden 150 meist kleinere Filialen geschlossen oder an andere Einzelhändler verkauft. Die übrigen 162 Geschäfte wurden mit verkleinertem Sortiment neu aufgestellt.

Seit Juli 2010 gehört die Billigkaufhauskette zur HH Holding. Daran sind Tengelmann-Eigentümer Erivan Haub und Kik-Gründer und Geschäftsführer Stefan Heinig beteiligt.