Mainz. Vor dem morgigen Krisengipfel kommen neue Details über Pannen bei der Deutschen Bahn ans Licht. Der Konzern hat laut dem ZDF-Magazin "Frontal 21" in seinen ICE-Zügen beim Versagen der Klimaanlagen Temperaturen von mehr als 70 Grad Celsius gemessen. Dies gehe aus einer "internen Störfallanalyse" hervor. Zudem seien am vergangenen Freitag mehr als 200 Störfälle bei Signalen, Weichen und in Stellwerken aufgetreten, berichtete das Magazin unter Berufung auf interne Unterlagen der Bahn. Davon seien 670 Züge betroffen gewesen. Bahnchef Rüdiger Grube muss morgen in Berlin Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und anderen Politikern über die jüngste Pannenserie Rede und Antwort stehen.

Die Bahn erwiderte, tatsächlich sei es am Freitag "aufgrund der Witterungsverhältnisse" vermehrt zu Störungen im Schienennetz gekommen. Am Abend habe es Gewitter, Hagel und starke Regenfälle gegeben. Zu internen Dokumenten und Zahlen wolle man sich grundsätzlich nicht äußern.

Bereits eine Woche zuvor waren in einem wegen zu leistungsschwacher Klimaanlage überhitzten ICE mehrere Schüler kollabiert, neun wurden ins Krankenhaus gebracht. Wie das ZDF-Magazin berichtete, ergab eine Analyse der Bahn, dass die Temperatur in den Wagen auf mehr als 70 Grad Celsius gestiegen sein dürfte. Ein Bahnsprecher sagte dazu: "Eine interne Störfallanalyse, wonach 70 Grad im ICE 846 gemessen worden seien, ist uns nicht bekannt. Wir halten diese Angabe von Frontal 21 für unseriös."