Hamburg. Der momentane Heißhunger der Deutschen auf Eis treibt so manchem Hersteller den Schweiß auf die Stirn: Während sich am Kiosk im Freibad Schlangen vor den Truhen mit Wasser-, Milcheis und Eiswaffeln bilden, müssen die Mitarbeiter bei Produzenten wie Langnese oder Schöller Sonderschichten einlegen.

"Wir arbeiten durch, sogar sonntags", sagte auch Martin Ruehs, Geschäftsführer von Eisbär Eis mit Hauptsitz in Apensen bei Buxtehude und einer weiteren Fabrik in Ribnitz-Damgarten, dem Abendblatt. Der Hersteller von Handelsmarken für große Supermärkte und Discounter produziert gut ein Viertel mehr als in den vergangenen Sommern. Dabei werde sogar schon der Nachschub an Verpackungen oder Schokoguss knapp, sagte Ruehs.

Die vergangene Woche habe beim Eisverkauf sogar den Jahrhundertsommer von 2003 übertroffen, ergänzte Langnese-Deutschland-Chef Alexander Kühnen. Konkurrent Schoeller produziert allein in seinem Werk in Uelzen täglich zwei Millionen Stück Speiseeis. An heißen Tagen wird generell acht- bis zehnmal so viel Eis verkauft wie an kühleren. Dabei blieb der Eishunger in den vergangenen zehn Jahren weitgehend konstant: Durchschnittlich acht Liter Eis gönnen sich die Deutschen - davon eine Milliarde Eis am Stiel.