Für 805 Millionen Euro greift mit Permira die Mutter der Hamburger Firma Iglo zu

Hamburg. "Käpt'n Iglo" und sein italienischer Kollege "Capitan Findus" sitzen künftig wieder in einem Boot. Der britische Finanzinvestor Permira, dem seit vier Jahren schon der Tiefkühlkosthersteller Iglo gehört, kauft dem ehemaligen Iglo-Eigentümer Unilever nun auch dessen Tiefkühlgeschäft in Italien ab. Permira zahlt für Findus Italy 805 Millionen Euro, wie der britisch-niederländische Nahrungsmittelkonzern mitteilte. Findus Italy hatte im vergangenen Jahr 462 Millionen Euro umgesetzt. 650 Mitarbeiter in Italien werden nun den Arbeitgeber wechseln.

Unilever zähle das Tiefkühlgeschäft nicht mehr zu seinen Kernaktivitäten, begründete Italien-Chef James Hill den Verkauf. Das Unternehmen hatte sich zuvor bereits von zahlreichen anderen Marken wie etwa Livio getrennt, die nicht global, sondern nur in bestimmten Märkten erfolgreich waren.

Um Findus hatten mehrere Finanzinvestoren gebuhlt, Permira galt von vornherein als Favorit für das Geschäft mit Fischstäbchen und anderen Fertignahrungsmitteln. Denn die Investmentgesellschaft hat bereits Erfahrung im Geschäft mit Tiefkühlware. Die deutsche Iglo mit Hauptsitz in Hamburg war von Unilever 2006 für 1,7 Milliarden Euro an Permira verkauft worden. In Großbritannien und Irland tritt Permira mit Tiefkühlkost unter der Marke BirdsEye auf, die einst auch zu Unilever gehörte. Die Logos von Iglo, BirdsEye und Findus ähneln sich sehr stark. Die Fischstäbchenwerbefigur "Käpt'n Iglo" heißt in Italien "Capitan Findus".

Zu den Interessenten für das italienische Unternehmen war auch Nestlé gezählt worden. Der schweizerische Konzern kommt in Italien bei Tiefkühlkost auf einen Marktanteil von 15 Prozent. Nestlé hatte sich vor zehn Jahren von der in Frankreich und Skandinavien aktiven Findus Group getrennt. Sie hat aber nichts mit Findus Italien zu tun und gehört seit 2008 dem Finanzinvestor Lion Capital.