Auf 50 Milliarden Kubikmeter wird das Vorkommen geschätzt

Hamburg/Kairo. Die Hamburger Öl- und Gasfördergesellschaft RWE Dea steht vor der größten Investition ihrer Unternehmensgeschichte. Die Tochter des Energiekonzerns RWE will 3,6 Milliarden Dollar (2,78 Milliarden Euro) in die Förderung riesiger Gasvorkommen vor der ägyptischen Küste im Nildelta stecken, teilte das Unternehmen gestern in Hamburg mit.

Entsprechende Verträge mit der ägyptischen Regierung, der Staatsgesellschaft EGPC und dem Ölkonzern BP als Betriebsführer (60 Prozent Anteil) seien unterzeichnet worden. RWE Dea (40 Prozent Anteil) sicherte sich demnach Reserven von mehr als 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Die Förderung soll im Jahr 2014 beginnen. RWE Dea rechnet damit, von 2015 an pro Jahr mehr als drei Milliarden Kubikmeter aus den neuen Vorkommen zu bekommen. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf rund neun Milliarden Dollar.

Produktion soll innerhalb von fünf Jahren verdoppelt werden

Die Felder der Konzessionen "North Alexandria" und "West Mediterranean Deep Water" gehören zu den größten im Portfolio von RWE Dea. Sie liegen rund 40 Kilometer vor der Küste auf Höhe des westlichen Nildeltas. Das Unternehmen hält in der ersten Phase eine Förderdauer von rund 20 Jahren für möglich. Zudem rechnet sich RWE Dea gute Chancen aus, in den Vorkommen weitere Gasfelder zu finden, die dann in einer zweiten Phase erschlossen werden könnten.

Das Unternehmen will in den kommenden fünf Jahren seine Produktion verdoppeln. Dazu sollen die neuen Vorkommen in Ägypten einen wesentlichen Beitrag leisten, sagte Dea-Chef Thomas Rappuhn. Zuletzt hatte das Unternehmen auch in Großbritannien und Norwegen Förderprojekte gestartet.

Das Hamburger Unternehmen hat bereits 13 Konzessionen in Ägypten

RWE Dea ist über seine Vorgängerorganisationen seit 1974 in der Ölförderung in Ägypten tätig. In den vergangenen Jahren wurden in dem nordafrikanischen Land zudem zahlreiche große Gasvorkommen entdeckt, in die das Unternehmen ebenfalls investiert. RWE Dea hält derzeit 13 Förderkonzessionen in Ägypten.

Der Ölkonzern BP, der wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko derzeit stark angeschlagen ist, ist seit 50 Jahren in Ägypten tätig. BP Egypt habe seither dort mehr als 17 Milliarden US-Dollar investiert, teilte das Unternehmen mit.