Berlin/St. Augustin. Nach dem Versagen von Klimaanlagen in ICE-Zügen der Deutschen Bahn hat die Bundespolizei Ermittlungen aufgenommen. Es gehe um fahrlässige Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung durch das Zugpersonal, sagte eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion St. Augustin, die für den Bahnhof Bielefeld zuständig ist.

Ein ICE von Berlin nach Köln hatte am Sonnabend in Bielefeld stoppen müssen, nachdem die Temperatur im Zug wegen des Ausfalls von Klimaanlagen auf bis zu 50 Grad gestiegen war. Eine Reihe von Fahrgästen, darunter Schüler und ältere Menschen, waren wegen der Hitze zusammengebrochen. Sie wurden in Bielefeld von Rettungskräften versorgt. Auch in anderen Zügen der Deutschen Bahn fielen in den vergangenen Tagen aufgrund der hohen Temperaturen die Klimaanlagen aus.

Die Remscheider Gesamtschule, von der die Schüler im ICE kamen, will die Deutsche Bahn auf Schadenersatz verklagen. Außerdem rät die Schule den Eltern der betroffenen Kinder zu einer Sammelklage, sollten die Ermittlungen der Bundespolizei den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung bestätigen. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und andere Politiker kritisierten die Bahn für den Ausfall der Klimaanlagen.