Kein Stellenabbau mehr beim Gesamthafenbetrieb geplant. Deutliche Einbußen in der Krise

Hamburg. Nachdem der Umschlag im Hamburger Hafen wieder anzieht, spürt auch der Hamburger Gesamthafenbetrieb (GHB) Aufwind. "Die Zahl der Einsätze unserer Mitarbeiter bei den Umschlagsbetrieben nimmt wieder zu. Sie lag im Halbjahr mit 100 000 um 20 Prozent über dem Niveau des Krisenjahres 2009", sagte GHB-Geschäftsführer Jürgen Hildebrand. Allerdings reicht das Plus nicht, um die Belegschaft von 989 Beschäftigten voll auszulasten. "Wir haben rechnerisch noch 180 bis 200 Beschäftigte zu viel an Bord", so Hildebrand. "Dennoch planen wir keinen Stellenabbau."

Hintergrund: Auch beim GHB rechnet man damit, dass der Aufwärtstrend im Umschlag langfristig anhält. "Dazu könnten künftig Fachkräfte im Hafen knapp werden. Wir wollen unsere qualifizierte Mannschaft halten", sagte der GHB-Chef. Das Unternehmen versorgt als Personaldienstleister Firmen wie die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) oder Eurogate mit zusätzlichen Beschäftigten.

Während der Krise hat der GHB 2009 deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Die Zahl der Arbeitseinsätze sank von 260 000 im Jahr 2008 auf nur noch 170 000. "Wir mussten zudem für 70 Prozent der damals 1130 Beschäftigten von Januar an Kurzarbeit beantragen und haben 100 befristete Verträge auslaufen lassen", sagte Hildebrand. Durch diese Maßnahmen, den Verzicht der Mitarbeiter auf einen Teil des Weihnachtsgeldes und die Verrechnung von Überstunden in Arbeitszeitkonten, konnten aber betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Die Kurzarbeit ist bis zum Herbst des kommenden Jahres beantragt.

Das GHB-Personal ist für die meisten Tätigkeiten im Hafen qualifiziert. "Insgesamt haben unsere Mitarbeiter im Schnitt neben der Staplerausbildung mindestens vier weitere Patente", heißt es im Jahresbericht. Auch nach dem Stellenabbau bleibt der Betrieb drittgrößter Arbeitgeber im Hafen.