Charlotte. Die Bank of America hat eingeräumt, Bilanzrisiken während der Finanzkrise nicht korrekt ausgewiesen zu haben. Von 2007 bis 2009 seien mehrere Geschäfte falsch verbucht worden, teilte das US-Kreditinstitut in einem Schreiben der US-Börsenaufsicht SEC mit. Der erste Buchungsfehler sei im März 2007 unterlaufen. Damals seien 4,5 Milliarden Dollar an falscher Stelle aufgetaucht. Zur größten Fehlbuchung sei es Ende September 2008 gekommen. Die US-Großbank bezifferte sie mit 10,7 Milliarden Dollar.

Es geht um sogenannte Repo-Geschäfte. Diese sind eigentlich ein normaler Vorgang in der Finanzwelt: Banken haben den Großteil des Geldes in langfristige Anlagen investiert. Um für neue Geschäfte flüssig zu bleiben, nehmen sie mit diesen Vermögenswerten als Sicherheit kurzfristige Kredite auf. Statt als Schulden hatte die Bank of America das Ganze als Verkäufe gebucht - und so die Schuldenlast reduziert. Wirtschaftsprüfern zufolge soll auch die Investmentbank Lehman Brothers ihre Bilanzen geschönt haben. Die Lehman-Pleite 2008 und die starke Verschuldung der Banken gelten als wesentliche Ursachen für die Finanzkrise.

"Die Transaktionen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Gewinn oder die Bilanz", betonte Konzernsprecher Jerry Dubrowski. Wären sie korrekt verbucht worden, hätte sich die Kernkapitalquote der Bank am 30. September 2008 - dem Tag der größten Fehlbuchung - um lediglich 0,01 Prozent verringert, fügte er hinzu. Das Haus will die internen Kontrollen künftig verschärfen.