Berlin. In Deutschland hat der Arbeitsmarkt die weltweite Wirtschaftskrise deutlich besser überstanden als in den meisten anderen OECD-Ländern. Das geht aus dem Beschäftigungsausblick hervor, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorstellte. In den wichtigsten Industrienationen der Welt gibt es aber immer noch 17 Millionen mehr Arbeitslose als zu Beginn der Krise vor drei Jahren.

Anders als in den meisten anderen OECD-Ländern ist die Arbeitslosenquote in Deutschland in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes lag sie im Mai 2010 bei 7,0 Prozent. In den anderen OECD-Staaten betrug die Quote im Mittel 8,6 Prozent. "Vor allem flexible Arbeitszeitregelungen in den Betrieben, aber auch die Kurzarbeiterregelung haben einen Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert", so die OECD. Allein die Kurzarbeit habe die gesamtwirtschaftliche Arbeitszeit um ein Viertel reduziert.

Probleme sieht die OECD bundesweit bei der immer noch hohen Langzeitarbeitslosigkeit. So waren 2009 hier 62 Prozent der Arbeitslosen länger als sechs Monate ohne Beschäftigung. Im OECD-Mittel waren es 40 Prozent. 45 Prozent der deutschen Arbeitslosen hatten sogar länger als zwölf Monate keine Beschäftigung, im OECD-Schnitt waren es nur 23 Prozent.