Reederei profitiert vom höheren Transportvolumen und steigenden Preisen

Hannover/Hamburg. Der Gewinn von Hamburgs Traditionsreederei Hapag-Lloyd soll in diesem Jahr deutlich steigen. Davon geht der Touristikkonzern TUI aus, der mit 43 Prozent der größte Einzelaktionär der Reederei ist. Seit Mitte Mai habe sich der positive Trend bei der Hamburger Reederei verstärkt, teilte die TUI in einer Ad-hoc-Meldung mit. "Das Transportvolumen und insbesondere die Frachtraten haben sich in den zurückliegenden Monaten kontinuierlich verbessert und liegen inzwischen deutlich über den vergleichbaren Werten des Vorjahres", heißt es darin. Noch im vergangenen Jahr hatte Hapag-Lloyd hohe Verluste eingefahren. Jetzt erwartet TUI "ein signifikant positives operatives Ergebnis". Im ersten Quartal hatte Hapag-Lloyd 13,4 Millionen Euro verdient.

"Es liegt zwar noch kein Quartalsabschluss vor, aber unsere derzeitigen Zahlen weichen deutlich positiv von den bisherigen Planungen ab", sagte ein TUI-Sprecher. Solche "kursbeeinflussenden Tatsachen" müsse die TUI am Finanzmarkt mitteilen. Genaue Zahlen nannte der Sprecher nicht. An der Börse schnellte der Kurs der Aktie jedoch in die Höhe und schloss mit 7,54 Euro um fast neun Prozent höher. Nach Einschätzung von UniCredit-Analysten steigt mit der besseren Geschäftsentwicklung die Wahrscheinlichkeit eines Ausstiegs von TUI bei Hapag-Lloyd.

Grundsätzlich hat das Hamburger Konsortium, das 57 Prozent der Anteile hält, ein Vorkaufsrecht für die Hapag-Lloyd-Anteile der TUI. Der Reisekonzern kann seine Beteiligung zum 1. Januar 2012 dem Konsortium andienen, zu dem auch die Hansestadt Hamburg zählt. "Vor einem Verkauf muss aber zunächst ein Wertgutachten erstellt werden", sagte der TUI-Sprecher. Nach dem Verkauf der Reederei an das Konsortium hatte die TUI in zwei Schritten wieder 43 Prozent übernommen und dafür 910 Millionen Euro gezahlt.