Frankfurt. Nach der mühsamen Einigung mit den Piloten stürzt sich die Lufthansa in den nächsten Tarifstreit. Die Verhandlungen mit den insgesamt rund 50 000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden und in der Kabine gehen in die mittlerweile fünfte Runde. Diese ist für den heutigen Montag und den morgigen Dienstag im hessischen Mörfelden-Walldorf in der Nähe von Darmstadt angesetzt, wie die Gewerkschaft Ver.di mitteilte. "Wir erwarten, dass die Lufthansa ihr bisheriges Angebot qualitativ und materiell verbessert und alle Versuche beendet, Beschäftigtengruppen des Konzerns gegeneinander auszuspielen", forderte Ver.di-Verhandlungsführer Erhard Ott.

In der vorangegangenen Runde hatte die Gewerkschaft ein Angebot des Managements als "reine Provokation" zurückgewiesen. Details der Offerte wollte die Lufthansa nicht öffentlich machen. Die Gewerkschaft will in erster Linie Arbeitsplätze sichern sowie einen Tarifvertrag zur Ergebnisbeteiligung aushandeln.

Deutschlands größte Fluggesellschaft war im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen geflogen. Um aus der Krise zu kommen, will sie etwa eine Milliarde Euro einsparen. Nach einer harten Auseinandersetzung mit einem eintägigen Pilotenstreik hatte sich die Lufthansa jüngst erst in einem Schlichterverfahren auf einen neuen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) geeinigt. Beide Parteien vereinbarten unter anderem eine Nullrunde bei den Gehältern.