Berlin. Deutschland drohen wegen der schrumpfenden Bevölkerung über die nächsten 25 Jahre nur magere Wachstumsraten. Bis 2035 dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Schnitt allenfalls um ein Prozent pro Jahr zulegen, wie eine Studie des Forschungsunternehmens Prognos ergab. Nur wenn sich Ältere über 60 Jahre und Frauen deutlich stärker als nun am Erwerbsleben beteiligten, könne ein demografisch bedingter Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsumfangs zunächst kompensiert werden. Langfristig sei ein Rückgang aber unvermeidbar.

Die Entwicklung bedeute auch, dass die Arbeitslosigkeit geringer ausfalle, erläuterten die Wissenschaftler. Demnach dürften 2035 noch 2,05 Millionen Menschen erwerbslos sein. Dies entspräche einer Quote von 5,1 Prozent. Im Juni waren es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bundesweit 3,153 Millionen Erwerbslose, die Quote lag bei 7,5 Prozent. Einer noch günstigeren Beschäftigungsentwicklung stehe ein zunehmender Fachkräftemängel entgegen, erwartet Prognos.

Um zumindest das moderate Wachstum von durchschnittlich einem Prozent pro Jahr zu erreichen, müsse der Anteil der Erwerbstätigen steigen. Dabei gehen die Forscher davon aus, dass die Erwerbstätigenquote bis 2035 von jetzt 75 auf 83 Prozent zulege. Gründe seien die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters und mehr berufstätige Frauen. Die Bundesregierung erwartet für dieses Jahr 1,4 Prozent Wachstum.